Argentinische Billigfluggesellschaft gibt Tickets als NFT heraus

Flybondi ist eine argentinische Billigfluggesellschaft. Sie kündigt nun an, Flugtickets als Nicht-Fungible-Token (NFT) zu vertreiben. Davon erhofft sie eine effizientere Distribution von Kapazitäten.

Wie Bitcoin.com berichtet, möchte die argentinische Fluggesellschaft Flybondi durch die NFT-Tickets den Kunden neue Optionen anbieten. So können sie die Token beispielsweise bis zu drei Tagen vor der Reise an andere übertragen oder auch verkaufen.

Die Tickets können zudem auch mit Stablecoins erworben werden, zunächst mit USDC.

Der technologische Partner von Flybondi ist TravelX, ein Startup, das „die Evolution der Reisebranche ins Web3“ beschleunigt, um „eine transparentere, agilere, effizientere und reibungslose Verteilung der Reisekapazitäten zu erreichen.“

Dazu hat TravelX ein Protokoll entwickelt, um Blockchain-Technologien an die Bedürfnisse der Reisebranche heranzutragen. Dabei sollen dezentrale Apps (Dapps), dezentrale Finanzplattformen (DeFi), Wallets, NFTs und Smart Contracts zum Einsatz kommen.

Man kann sich das in Zukunft vielleicht so vorstellen: Es gibt einen DeFi-Marktplatz für Flugtickets, wo man sie kaufen, tauschen und, warum nicht, beleihen oder versichern kann; eine Wallet, in der man die Tickets verwahrt, und durch die man sich vorab auf einer Internetseite einloggen kann.

Fluggesellschaften verspricht TravelX „die Einnahmen zu erhöhen und die operative Effizienz zu steigern.“ Die Tokenisierung von Flugtickets erlaube es, diese zu tauschen und zu verkaufen, wodurch die verfügbaren Kapazitäten bei geringerem Aufwand besser genutzt werden.

Auf der anderen Seite bringen die Token, so TravelX, „Freiheit, Transparenz und klare, bessere Regeln“ für Reisende. Sie können dank der NFTs ihre Reiseprodukte „ohne Reibung und entsprechend der Bedürfnisse und eigenen Entscheidungen“ verwalten.

Die Idee, NFTs für Tickets aller Art zu verwenden, ist derzeit relativ populär. Dabei ist aber meist eher die Rede von Tickets für Veranstaltungen wie Konzerten.

Von NFT-Tickets, meint nft now, „profitieren sowohl die Veranstalter als auch die Besucher auf mehrere Weisen. Die Verkäufer der Tickets können durch die Blockchain genauer erkennen, wie viele Leute teilgenommen haben, während sie zugleich auf neue und innovative Art mit den Ticket-Besitzern interagieren können. Sie können etwa Nachrichten versenden, Überraschungs-Giveaways verteilen, Seiten und Services exklusiv für Token-Besitzer einrichten und, einfacher, Daten sammeln, die mit den Besitzern spezifischer NFT-Tickets verbunden sind.“

Zahlreiche Plattformen versuchen derzeit, den Markt für NFT-Tickets zu schaffen und zu gewinnen. Beispielsweise GUTS Tickets, Relic Tickets, Seatlabs oder B.A.M.-Tickets aus Wien, zweifacher Gewinner des deutschen Blockchain-Awards. Dabei allerdings scheint das Konzept noch weit davon entfernt zu sein, im Mainstream der Konzertveranstalter anzukommen. Eventuell erkennen Veranstalter den Mehrwert der NFTs weniger deutlich als Blockchain-Startups.

Bei der Idee, bestätigt ticketpark.ch zwar, „passt vieles zusammen“: NFTs haben immer nur einen Besitzer, die Bezahlmöglichkeit ist bereits integriert, und dank Smart Contracts können Tickets dadurch intelligent werden. NFTs lassen sich durchaus als Tickets verwenden.

Aber warum? Da es aber bei jedem Event ohnehin eine zentrale Stelle gibt, der man vertrauen muss, sieht Ticketpark keine „Notwendigkeit für ein ineffizientes, dezentrales System.“ Insgesamt sieht die Seite „mehr Hype als Nutzen.“ NFTs erlaubten das eine oder andere Gimmick, lösten aber nicht die zentralen Probleme im Ticketing.

Quelle: bitcoin.de