Königreich Bhutan hält gut 13.000 Bitcoin

Bhutan, ein buddhistisches, klimaneutrales Bergland, hält Bitcoins im Wert von rund 730 Millionen Euro. Das Land erhält fortlaufend Bitcoins durch Mining, verkauft sie aber nur zu kleinen Teilen.

Dass El Salvador Bitcoins hält, ist längst bekannt. Auch dass andere Länder, wie China und die USA, Bitcoins besitzen, die sie beschlagnahmt haben, weiß man. Aber dass ein kleines, buddhistisches Königreich auf den Zinnen des Himalaja die eigentliche Bitcoin-Nation ist, ging bisher unter.

Arkham Intelligence, eine Art „Community Blockchain-Analyst“, hat vor kurzem darauf hingewiesen, dass die Plattform auch die Adressen der Königlichen Regierung von Bhutan listet. Auf ihnen findet man 13.058 Bitcoin (727 Millionen Euro) sowie 656 Ether (1,4 Millionen Euro).

Bei den Bitcoins gibt es einen täglichen Zustrom, der üblicherweise vom Miner Foundry oder dem AntPool kommt. Bhutan erhält seine Bitcoins offenbar aus dem Mining. Der „Drachenkönig“ Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, fünfter Druk der Wangchuck-Dynastie, hat bereits vor vier Jahren begonnen, schreibt die Forbes, „das Land still in ein Krypto Shangri-La zu transformieren“, indem Mining-Farmen aufbauen lässt.

Im November 2023 ermittelte das Magazin durch Satellitenbilder, wo die Mining-Anlagen stehen. Sie stehen an mehreren Orten in den Bergen, eine ist auch in der ehemaligen „Education City“ untergebracht, einem gescheiterten Bildungsprojekt des Landes.

Betrieben werden die Bitcoin-Minen sehr wahrscheinlich mit Wasserkraft. Bhutan ist das erste klimaneutrale Land der Erde. Es erzeugt seinen Strom durch Wasserkraft, von der es offenbar mehr als genug hat. So exportiert Bhutan Strom nach Indien und Bangladesch, wodurch es Devisen importiert und große Teile des Staatshaushaltes finanziert. Bitcoin-Mining erlaubt es nun, den Strom-Überschuss ohne Exporte und Abhängigkeit vom Ausland direkt in Devisen zu transformieren.

Bhutan hat Ende 2022 begonnen, Bitcoins zu akkumulieren. Seit Mai 2024 bleibt der Bestand jedoch weitgehend stabil. Den Zuflüssen durchs Mining stehen Auszahlungen an Börsen wie Binance und Kraken gegenüber. Dementsprechend deckt Bitcoin offensichtlich bereits Teile des Staatshaushaltes.

Bhutans Staatseinnahmen betragen nur 640 Millionen Dollar im Jahr. In den vergangenen 12 Monaten hat das Land fast 900 Bitcoin an Kraken überwiesen, was heute etwa 56 Millionen Dollar entspricht. Somit finanziert die Regierung schon jetzt einen signifikanten Teil des Haushalts durch Mining.

Bhutan ist ein kleines, dünn besiedeltes Land, in dem knapp 800.000 Einwohner ein Bruttoinlandsprodukt von 2,7 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Umso beachtlicher macht dies die Bitcoin-Bestände: Auf jeden Bürger Bhutans kommen 0,013 Bitcoin. Das entspricht 810 Dollar und damit fast einem Viertel des jährlichen Pro-Kopf-BIPs.

Um eine solche Proportion für Deutschland zu erreichen, müsste unsere Regierung ungefähr 17 Millionen Bitcoins akkumulieren. Relativ gesehen ist der Vorsprung, den Bhutan als Bitcoin-Nation hat, nicht mehr einzuholen.

Quelle: bitcoin.de