Kryptowährungen gegen Kapitalflucht

Kapitalflucht ist ein massives, sehr teures Problem für Afrika. Ein nigerianischer Aufseher empfiehlt auf einer panafrikanischen Veranstaltung nun, sie durch Blockchains und KI zu bekämpfen. Er meint vermutlich Stablecoins.

Auf einer panafrikanischen Konferenz über illegale Vermögensströme am 27. Juni in Tunis stellte Olanipekun Olukoyede, Leiter der nigerianischen „Economic and Financial Crimes Commission (EFCC)“, eine erschreckende Zahl vor: 88,6 Milliarden Dollar. So viel Kapital flieht jedes Jahr illegal aus dem Kontinent.

Olanipekun Olukoyede hält die Keynote-Ansprache auf der Konferenz in Tunis.

Konzerne hinterziehen Steuern, Kleptokraten rauben Länder aus, Reiche sichern ihre Gewinne, und das Geld landet auf Bankkonten im Ausland, in der Schweiz, auf den Bahamas, in Dubai und so weiter. Wenn es gelänge, die Kapitalflucht zu stoppen, wäre es die beste denkbare Entwicklungshilfe für den Kontinent. Man könnte mit diesem Geld so viele Straßen, Krankenhäuser, Brücken, Entsalzungsanlagen, Solarkflraftwerke, Schulen und so weiter bauen.

Olukoyede erklärte dann, dass Blockchain und KI eine Lösung für das Problem sein könnten. Durch sie könne man Finanztransaktionen transparenter machen, was es Kriminellen erschweren würde, ihre Aktivitäten zu verschleiern. Wenn man den Spuren des Geldes folgt, kann es oft aus dem Ausland zurückgeführt werden, was, so Olukovede weiter, etwas im Jahr 2020 bei 311 Millionen Dollar gelungen sei, die ein „nigerianischer Anführer“ in die USA gesendet habe.

Mit der gleichen Technik könne man zudem Finanzinstitutionen effizienter machen und Betrug und Korruption verringern – insbesondere in Nigeria ein massives Problem.

Wenn Olukovede „Blockchain und KI“ sagt, bleibt er reichlich vage. Was er vermutlich meint, sind „Bitcoin und Stablecoins“ sowie „Blockchainanalyse“. Wenn Bitcoin, Tether, DAI oder USDC als Währung in Afrika zirkulierten, könnte man durch Blockchain-Analysen, mit oder ohne KI, die Spuren der Kapitalflucht viel effizienter verfolgen als auf herkömmlichen Wegen, man könnte, bei einem Token wie USDT oder USDC, die Konten einfrieren, bei allen Coins Börsen kontaktieren und so weiter.

Quelle: bitcoin.de