Weitere brutale Krypto-Entführung in Frankreich

In Frankreich wurde erneut ein Krypto-Investor gekidnappt. Erneut wurde dem Opfer ein Finger abgeschnitten, und erneut gelang es der Polizei, ihn zu befreien. Dies ist bereits der dritte Fall in diesem Jahr. 

Für Krypto-Millionäre lebt es sich nicht sehr sicher in Frankreich. Erst im Januar war David Balland, Mitgründer der Hardware-Wallet Ledger, entführt worden. Nun wird ein weiterer Fall bekannt, wie Le Parisien berichtet.

Das Opfer, ein namentlich nicht bekannter, knapp 60-jähriger Mann, wurde am vergangenen Donnerstag am hellichten Vormittag von vier Männern in schwarzen Skimasken in einen Lieferwagen gezerrt, als er eine Straße im 14. Arrondissement, im romantischen Herzen von Paris, entlang spazierte.

Der Sohn des Opfers hatte laut Polizei „ein Vermögen mit Krypto“ gemacht, offenbar durch eine Krypto-Marketing-Agentur, die er auf Malta führte, was, in Zeiten von ICOs und Memecoins, eine ziemliche Goldgrube sein dürfte. Dementsprechend forderten die Entführer ein hohes Lösegeld zwischen fünf und sieben Millionen Euro.

Zu seinem Glück verwischten die Kidnapper ihre Spuren nicht besonders gut. Nur 48 Stunden später identifizierte die Polizei ein 140qm großes Haus in Palaiseau, einer Kleinstadt im Département Essone, etwa 20 Kilometer südlich von Paris, das die Entführer über eine Online-Plattform wie AirBnB für knapp 340 Euro je Nacht gemietet hatten. Am Samstag-Abend stürmte die Polizei das Gebäude und befreite den Entführten. Dabei stellte sie auch einen Finger des Opfers sicher, den die Kidnapper abgeschnitten hatten, um den Druck auf den Sohn zu erhöhen, das Lösegeld zu bezahlen. Dieses wurde aber nicht beglichen.

Beim Zugriff verhaftete die Polizei auch fünf Männer in den 20ern. Sie werden nun wegen Entführung, Freiheitsberaubung und Folter angeklagt.

Der Vorfall geschah dreieinhalb Monate, nachdem David Balland von Ledger und seine Frau Opfer einer Entführung wurden. Auch ihm wurde ein Finger abgeschnitten. Ein drittes Opfer, der 56-jährige Vater eines in Dubai lebenden Krypto-Influencers, wurde im Januar im Kofferraum eines Autos bei Le Mans gefunden, einige hundert Kilometer von seiner Heimat Ain entfernt. Ihm wurde aber offenbar kein Körperteil abgeschnitten.

Die drei Entführungen betrafen relativ bekannte Männer aus der Krypto-Ökonomie oder ihre Verwandten. Die Opfer waren mit Klarnamen online und die Entführer konnten davon ausgehen, dass bei ihnen etwas zu holen ist. Nichtsdestoweniger dürfte es einige „Ermittlungen“ erfordert haben, die Verwandten auf- oder den Wohnort herauszufinden, und einige Vorbereitungen, die Entführungen zu planen.

Quelle: bitcoin.de